tote fische oder das wenn und aber zwischen stuhl und tisch.
ein zeigefinger, der penetrant die tischplatte malträtiert.
leerer blick im kaffeebecher und überraschend ein fettauge,
dass kaulquappengleich auf und nieder taucht
wie fische kurz vorm ertrinken.
san we 08/2014
sofa auf dem dach
Freitag, 15. August 2014
Montag, 27. Januar 2014
ein mann und sein hund
und da trat ich morgens unbedacht ins blaue
wunderte mich über die vielen plastiktüten
kleine beutel kunstvoll verschnürt mit einem plastikknoten
abgestellt zu dutzenden auf stromverteilern
kunstwerke aus taufeuchter plastik
mit braunem inhalt
undefinierbar
undeutlich
ich erinnere mich vor jahren
erstmals diesem phänomen begegnet zu sein
hundelos naiv wusste ich
inhalt und ursache nicht gleich zu deuten
bis eines dieser zellophankunstwerke wohl versehentlich auf dem aspahlt liegenblieb
allein gelassen
in sein plastegrab verpackt
eines unbedachten joggingstrecke kreuzte
und die schadenfreude all der nachfolgenden
die den braunen fußspuren folgen.
hundebesitzer in städten sind wie cowboys in der prärie
wird mir klar
sie duellieren sich mit kleinen plastikbeuteln
auf der suche nach dem perfekten ablageplatz
neuerdings schaue ich in bäume
erwarte kleine plastikkunstwerke fröhlich schwingend im wind
statements städtischer hundebesitzer
die sagen wollen "jawoll wir haben humor"
ein mann und sein hund denke ich.
und sehe eine frau mit blonder dauerwelle
auf zehenspitzen ein braunes beutelchen aus plaste
an die lampe einer toreinfahrt binden.
zu ihren füßen ein weißer pudel.
san we 01/2014
Dienstag, 7. Mai 2013
Sonntag, 10. Februar 2013
der tag danach
gestern so schön angefangen
vernünftig nüchtern klar
mit anzug. im kopf wohlartikulierte gedanken geformt
in die norm gebügelt gescheitelt das haar
die fingerspitzen sauber gebürstet
nur irgendwann spannte der nacken
der kopf knallte auf die schuhspitzen
dreckig natürlich auch der hosensaum
es lässt sich nicht verbergen, dass ich aus der norm falle
immer wieder am kaffeetisch nach minuten schon
mein lächeln gefriert der kopf nicht mehr nicken will
in gedanken saufe ich mich durch die bar im einbauschrank
die die frau des hauses mit falschem lächeln über gestärkter spitze
immer wieder schließt
die synapsen rollen während ich amok laufe
spitzendeckchen zerreisse, geschirr an der wohnzimmereinbauidylle zertrümmere
gardinen in brand setze, mit sprühsahne die fensterscheiben verziere
als schlussakt die kakteensammlung mit eierlikör füttere. am ende dann
das entsetzte händeschütteln der gastgeberin, nachdem ich die
pantoffeln brav in die ecke gestellt habe und befriedigt saufen gehe
in der nächsten kaschemme.
02/2013_san we
Mittwoch, 23. Januar 2013
federlese
unter umständen könnte ich dir umstände bereiten
und da glaubtest du an eine große (un)zumutbarkeit und lauter vergessene details
und du sprachst vom fallen
als ein leichthin gesagtes wort
ABER
auf fingerspitzen balancieren
wird früher oder später
geschichten auf unseren hornhäuten erzählen
auch banale und beschämende
du lachtest nur und hast dich voller inbrust in deine milch gestürzt
kopfüber
hast dich mit all deinen wünschen in diese kleine schüssel gezwungen
mit dem löffel baue ich dir eine brücke, bevor ich langsam aus russisch brot worte forme
UNTER UMSTÄNDEN WERDEN WIR UNS UMSTÄNDE BEREITEN.
san we _ 01/2013
Freitag, 18. Januar 2013
bitte einmal kanülen legen
einmal kanülen legen für das vorher und nachher
das zwischendrin und das sowieso
einmal nur den sprengstoff testen, der im kopf lauert
dem vordermann in die hacken latschen
in der bahn zurückbrüllen
einmal kanülen legen für den permanenten kaffeekonsum
kopf auf der tastatur quetscht nervenenden ab
das blut das langsam tropft
der oftmals geprobte tritt - hundescheiße!
ein faß, dass überläuft und das blut tropft langsam
einkaufswagen in meine waden gerammt
feiste, zahnlose lächeln ...während mama das kind anschnauzt
einmal kanülen legen bitte
für das morgen das gestern das überhaupt!
san we_01/2013
Mittwoch, 16. Januar 2013
bahnfahrten
neulich in der bahn. vor mir zwei lesende menschen.
bahnfahrten sind ja so ergiebig, dachte ich mir.
montagmorgen mit ratschlägen in 2 worten
und wieder mal das gefühl, dass grenzen einfach fließend sind.
san we/ jan. 2013
Donnerstag, 22. November 2012
hinter nummern lauern seltsame allüren
hausnummern, altersangaben, die traurige soll-zahl auf dem kontoauszug!
ich wusste immer schon
hinter nummern lauern seltsame allüren
kleine schließfächer des lebens,
zu denen wir zugang oder schlüssel verloren haben
zahlendreher, nummernschieber, die große summe minus im geldbeutel,
tausend schritte auf dem weg zur arbeit, in den abgrund,
bis zum wochenende
tausend mal die falsche fährte
und endlich die richtige nummer,
aber irgendwie nicht mein schließfach, nicht mein leben, nicht jetzt!
11/2012 san we
ich wusste immer schon
hinter nummern lauern seltsame allüren
kleine schließfächer des lebens,
zu denen wir zugang oder schlüssel verloren haben
zahlendreher, nummernschieber, die große summe minus im geldbeutel,
tausend schritte auf dem weg zur arbeit, in den abgrund,
bis zum wochenende
tausend mal die falsche fährte
und endlich die richtige nummer,
aber irgendwie nicht mein schließfach, nicht mein leben, nicht jetzt!
11/2012 san we
Dienstag, 13. November 2012
der letzten dinge ordnung
gestern einen rest von dir zwischen sofa und staubflusen und der kleine entschluß mein leben ein andermal aufzuräumen.
san we 11/2012
Montag, 5. November 2012
manchmal. zuviel. ekel.
vier tage noch sprach jener herr hinterm schalter mit schütteren haar und feuchter aussprache. meine augen folgen schlieren auf dem glas nach unten hin zu etwas klebrigen. sinds noch da? der leichte s-fehler, ein wiener-singsang und der herbe geruch nach schweiß. ich strenge mich an, meine augen dem klebrigen fleck zu entwöhnen, unterdrücke angestrengt ein würgen im hals. manchmal gibt es zuviele montage, zu viel ekel an zu frühen morgenen.
11/2012 san we
Mittwoch, 24. Oktober 2012
federlese
und manchmal in aufgeräumten schränken
der drang nach unaufgeräumten dingen
nach der flasche
deren inhalt hochprozentig
den hals aufreißt
von innen her die worte umstülpt
sie kantig einverleibt
vom hirn in den mund
da bleiben sie
verharren
sperrig eingekeilt zwischen schwerer zunge
und dem nächsten schluck
brandbeschleuniger!
säure frisst hirn
hebt die zunge noch einmal
schiebt ein lallen richtung mundöffnung.
entweicht
nur saurer atem
und der kopf schon
oder nur noch
schwereloses dämmern.
10/2012 san we
Mittwoch, 26. September 2012
die einsamkeit der seife
... und ihr nimmer müder blick
als sie ging veränderten sich die worte in den räumen
wispern flüstern
das leise atem holen eines ungesprochenen gedankens
geräusche ehedem hart und blechern
setzen sich wie durch watte
leichtfüssig ins innenohr
mein schlurfender schritt hallt lange nach
mit ungewohntem echo
blechern frisst löffel schale
nachdem er kund getan hat
lauthals
ich bin da (und du: musst essen)
die schatten länger
bewege ich mich zwischen grau und schwarz
und schwarz.
zartes
sanftgelbes leuchten auf dem waschbecken
und ich übe ein lächeln in jene richtung
weiß ich doch
um die einsamkeit der seife.
san we 09/2012
Mittwoch, 19. September 2012
aufstand der buchstaben
manchmal das abbrechen der wörter, mitten im satz
die zunge verfehlt ihren täglichen lauf
straucheln im mund, bevor der körper es tut.
gedankenmüll, worthülsen, deponie alltäglicher torheiten.
und der flüchtige schatten alter inhalte.
da lag ein a im gras, und klar wurde mir,
das war kein aussetzer aus falschen gründen,
still & heimlich geflüchtet sind sie, die buchstaben. nach ihrem aufstand.
san we 09/2012
Donnerstag, 23. August 2012
endlosschleife
immer dieser eine song auf repeat
beim laufen, im wartesaal, in der badewanne
immer dieser eine
unter tausenden
den man nicht satt hören kann
kopfknistern hörkino ...
balancierend
barfuss auf heißem asphalt.
san we 08/2012
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